Der sechste Sinn – gibt es ihn wirklich?

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Von Geburt an ist der Mensch mit fünf Sinnen ausgestattet: dem Seh-, Hör,- Geruchs-, Geschmacks- und Tastsinn. Durch unsere Sinne verfügen wir über die Fähigkeit, äußerliche Reize wahrnehmen zu können. Neben den fünf bekannten Sinnen soll es noch einen sechsten Sinn geben, der all diese Sinneseindrücke zusammenführt. Er ist das, was wir auch Intuition nennen. Doch was genau ist der sechste Sinn und hat diesen jeder Mensch?

Das steckt hinter dem sechsten Sinn

Für den sechsten Sinn gibt es verschiedene Erklärungsansätze. Lange Zeit galt er als übernatürlich und wurde nur einigen wenigen Menschen zugeschrieben. Mittlerweile bestätigt die Wissenschaft aber, dass intuitive Eingebungen nicht wirklich paranormalen Phänomenen entspringen, sondern sich neurologisch erklären lassen. Die Grundlage dafür bilden die sogenannten Spiegelneuronen. Diese Nervenzellen unseres Gehirns beobachten und spiegeln Situationen, Erlebnisse und Taten. Dadurch lernen wir, mit den Umwelteinflüssen umzugehen, sie zu begreifen und in einen Kontext zu setzen. Das wiederum nährt unseren Erfahrungsschatz, der uns bei neuen Situationen hilft, diese vorher schon abschätzen zu können. Der sechste Sinn ist also nichts weiter, als ein Resultat unserer gesammelten Erfahrungen. Die Fähigkeit ist, anders als der Instinkt bei den Tieren, nicht angeboren. Heißt: Ein Kind hat noch keinen richtigen sechsten Sinn, je älter und erfahrener wir aber werden, desto mehr können wir auch mit unserer Intuition arbeiten. Somit ist der sechste Sinn eine erlernte Fähigkeit, das Lernen erfolgt aber meist unbewusst. Eine willentliche Steuerung der Intuition funktioniert in der Regel auch nicht.

Die Bedeutung des sechsten Sinns

Der sechste Sinn ist eine sensitive Wahrnehmung, die außerhalb unserer Sinnesorgane stattfindet. Im Gegensatz zum Schmecken, welches wir mit dem Mund erleben oder das Sehen, das über die Augen stattfindet, gibt es für den sechsten Sinn keine direkte Lokalisation. Sie können ihn also nicht wirklich in seiner Präsenz wahrnehmen, es gibt keinen offensichtlichen Beweis für ihn. Und dennoch ist er da, und zwar in den Situationen, in denen sie intuitiv handeln, denken und verschiedene Sachverhalte in Beziehung setzen. Unsere fünf Hauptsinne nehmen wir auf einer körperlichen Ebene wahr: mit den Augen, mit den Ohren, der Nase, dem Mund und der Haut. Auf die Sinnesorgane trifft ein Reiz, zum Beispiel die Berührung eines anderen Menschen oder ein bestimmter Geruch. Dieser Reiz wird an das Gehirn weitergeleitet, dort nimmt ihn der Verstand auf und bewertet beziehungsweise beurteilt diesen. Bei dem sechsten Sinn sieht das etwas anders aus. Dieser funktioniert nicht auf körperlicher, sondern auf emotionaler Ebene. Die Umwelteinflüsse oder Stimmungen in Ihrer Umgebung werden von Ihnen unterbewusst wahrgenommen und in einen emotionalen Kontext gesetzt. Das ermöglicht Ihnen, ein feines Gespür für soziale Situationen aufzubauen und die Beweggründe von anderen zu durchschauen. Diese ganzen Eindrücke können Sie dann zeitnah auswerten. Menschen mit einem ausgeprägten sechsten Sinn verfügen meist über folgende Eigenschaften:

  • empathisch,
  • mitfühlend,
  • kreativ,
  • problembewusst,
  • lösungsorientiert,
  • vorausschauend und
  • aufmerksam.

Hat jeder einen sechsten Sinn?

Zumindest die Anlagen für den sechsten Sinn, also die Fähigkeit, seine fünf Sinne zu schulen, besitzt jeder. Zudem ist die Intuition erlernbar und setzt voraus, dass Sie schon einiges erlebt haben. Das heißt, der sechste Sinn hängt von Ihrem persönlichen Erfahrungsstand ab. Bedeutet das, dass jeder Mensch mit Erfahrungen, also theoretisch jeder, der schon ein paar Jahre auf der Welt ist, auch den sechsten Sinn hat? So kann man es vereinfacht ausdrücken. Doch wie kommt es dann, dass auf manche Menschen der sechste Sinn übernatürlich und fremd wirkt? Das liegt daran, dass viele Erwachsene die unterbewusste Verarbeitung von Sinneseindrücken kaum wahrnehmen. Dadurch können sie die Situationen, in denen sie intuitiv handeln, auch gar nicht richtig auswerten. Kinder und Jugendliche gehen meist offener mit dem sechsten Sinn um. Ihnen fällt es leichter, intuitiv und aus dem Bauch heraus zu entscheiden. Im Erwachsenenalter hat dann vornehmlich die Vernunft Priorität.