Die Schattenseite der Vernetzung: Warum Social Media unzufrieden machen kann
Unsere heutige Welt wird immer digitaler, vor allem soziale Medien sind allgegenwärtig. Zum einen bringen sie Menschen zusammen und verbinden über Grenzen hinweg. Social Media ermöglicht den Austausch von Ideen, Inspiration und bietet Zugang zu unendlich vielen Informationen. Allerdings gibt es auch einige Schattenseiten. So zeigen immer mehr Studien und Erfahrungsberichte, dass Social Media erheblich zur Unzufriedenheit vieler Menschen beiträgt.
Der ständige Vergleich in den sozialen Netzwerken
Wer soziale Medien nutzt, vergleicht sich automatisch mit anderen Menschen und deren Leben. Allerdings wird auf Plattformen wie Instagram, Facebook oder TikTok das Leben oft in einem idealisierten Licht präsentiert. Geteilt werden vor allem Erfolgserlebnisse, schöne Dinge und vor allem perfekt inszenierte Momente. Bei Nutzern, die sich das tagtäglich ansehen, entsteht schnell der Eindruck, dass das eigene Leben nicht so perfekt ist. Sie messen sich selbst und ihr eigenen Leben an den Darstellungen der anderen Nutzer. Solche Vergleiche sind unrealistisch, denn auch das Leben der anderen User ist nicht nur schön und perfekt. Vielmehr handelt es sich dabei um eine sorgfältig ausgewählt Version der Realität. Selbst wenn die User das vom Kopf her wissen, entsteht häufig das Gefühl der Minderwertigkeit. Es wird sich die Frage gestellt, warum das eigene Leben nicht auch so makellos und aufregend sein kann? Solche Vergleiche können zu einem Teufelskreis führen, in dem die eigene Zufriedenheit immer weiter voranschreitet.
Ein weiteres Problem: Die Illusion der Nähe
Man möchte meinen, in einer so vernetzten Welt wie heute, sollte es keine Einsamkeit mehr geben. Schließlich gibt einem Social Media das Gefühl, ständig in Kontakt mit anderen zu sein. Doch diese scheinbare Nähe ist ebenso wenig real wie die perfekt inszenierten Leben der User und Influencer. Im Gegenteil, immer mehr Menschen berichten im heutigen digitalen Zeitalter von einem wachsenden Gefühl der Einsamkeit. Zudem zeigen Studien, dass sich die sozialen Kompetenzen und zwischenmenschlichen Beziehungen durch einen intensiven Social-Media-Konsum sogar verschlechtern. Das liegt vor allem daran, dass virtuelle Interaktionen keine echten, tiefen Verbindungen ersetzen können. Digitale Nachrichten und Likes ersetzen keine persönlichen Gespräche und echte soziale Interaktionen. Die digitale Kommunikation ist einfach zu oberflächlich und so haben viele Menschen das Gefühl, sich sozial isoliert zu fühlen.
Der ewige Selbstoptimierungswahn
Social Media fördert auch den Druck zur ständigen Selbstoptimierung. Vor allem Influencer und Prominente setzen ganz selbstverständlich Trends in Bezug auf Mode, Fitness und Lifestyle. Das löst bei den Nutzern das Gefühl aus, dass es immer besser, schöner und erfolgreicher geht. Nichts ist gut genug, es gibt immer noch etwas zu optimieren. Vor allem junge Menschen geraten dadurch schnell unter Druck. Das ist fatal, vor allem, wenn sie sich in einer entscheidenden Phase ihrer Identitätsentwicklung befinden. Von dem Drang, sich anzupassen beziehungsweise den Erwartungen zu entsprechen, sind aber Menschen aller Altersklassen betroffen. Auf lange Sicht kann das zu Stress, Angstzuständen und sogar Depressionen führen. Durch die sozialen Medien sind wir permanent von Perfektion umgeben und das ist stressig. Nicht selten führt es dazu, die eigenen Fähigkeiten und Erfolge infrage zu stellen.
Wege aus der ständigen Unzufriedenheit
Der erste wichtigste Schritt ist es, dass Sie sich Ihrer eigenen Nutzungsgewohnheiten bewusst werden. Ein achtsamer Umgang mit den sozialen Medien ist heute wichtiger denn je. Das heißt, entscheiden Sie bewusst, was Sie konsumieren, was Ihnen guttut und was nicht. Auch die Zeit, die Sie in sozialen Netzwerken verbringen, sollten Sie einmal unter die Lupe nehmen. Oftmals sind das mehrere Stunden am Tag. Digitale Pausen in regelmäßigen Abständen sind essenziell. So laufen Sie nicht Gefahr, mehr Zeit im Internet zu verbringen als im realen Leben. Zudem ist es wichtig, sich immer wieder vor Augen zu führen, dass das, was Sie online sehen, nicht der Realität entspricht, sondern immer eine geschönte Wahrheit ist.