Wenn die Gefühle anderer egal sind – so gehen Sie mit empathielosen Menschen um

Wir Menschen sind soziale Wesen, das heißt, wir verbinden uns mit unserem sozialen Umfeld. Das geschieht aber nicht bei jedem im selben Kontext. Manchen geht das Wohl und Leid ihrer Mitmenschen sehr nahe, andere distanzieren sich eher davon. Wie das jeder persönlich für sich handhabt, hängt von verschiedenen Faktoren ab. Dazu gehören der Charakter, die persönliche Lebensgeschichte, die aktuellen Lebensumstände und vieles Weiteres. Problematisch wird es, wenn sich das Einfühlungsvermögen in ein Extrem entwickelt, etwa, wenn jemand hyperempathisch oder im Gegenteil empathielos ist. Personen mit diesen Ausprägungen haben meist große Probleme im Alltag und können auch andere Menschen in Schwierigkeiten bringen. Wie Sie empathielose Menschen erkennen und mit ihnen umgehen können, verrät dieser Artikel.

Was macht einen empathischen Menschen aus?

Haben Sie Menschen in Ihrem Leben, die Ihnen sehr nahe stehen und deren Wohlergehen Ihnen am Herzen liegt? Mit denen Sie mitfühlen können, wenn sie glücklich oder traurig sind? Dann sind Sie empathiefähig. Ebenso es gibt aber auch Menschen, die Sie zwar kennen, aber mit denen Sie weniger Empathie verbinden. Das ist absolut normal, denn wir haben gar nicht die Kapazitäten, mit allem Menschen, die wir kennen, immer extrem mitzufühlen. Deshalb sind Sie aber noch lange nicht empathielos.

Der Begriff Empathie beschreibt die Fähigkeit, die Gefühle, Empfindungen, Gedanken und Handlungen von anderen Menschen wahrzunehmen und nachzuvollziehen. Selbst, wenn Sie von einer Situation nicht persönlich betroffen sind, können Sie trotzdem nachempfinden, wie das für die andere Person sein muss und wie sie sich fühlt. Zudem gehört auch die Fähigkeit dazu, sich vorstellen zu können, was das eigene Verhalten bei dem anderen auslöst. Das heißt, wir werfen nicht jedem Menschen alles Mögliche an den Kopf, sondern überlegen vorher erstmal, ob das verletzend und unangebracht ist.

Wie erkennt man einen empathielosen Menschen?

Die wenigsten von den Betroffenen sind komplett empathieunfähig, sondern empfinden nur weniger Empathie. Sie können die Gefühle, Interessen, Gedanken und Bedürfnisse von anderen nur schwer nachvollziehen. Umgangssprachlich bezeichnet man empathielose Menschen auch als gefühlskalt. Es ist ihnen kaum möglich, auf ihr Umfeld einzugehen und sich sensibel zu verhalten. Sie haben auch nicht das Bedürfnis anderen etwas Gutes zu tun oder das Leid von anderen zu mindern. Weder die Freude, noch die Trauer von ihren Mitmenschen berührt sie. Leider geht Empathielosigkeit auch meist mit einer mangelnden Sensibilität einher. Das heißt, selbst wenn Sie den Menschen sagen, was sie denken und fühlen, werden sie darauf kaum Rücksicht nehmen. Gleichzeitig führt das auch zu einer großen Verunsicherung bei ihnen selbst. Da sie nie wissen, was andere denken und von ihnen wollen, haben sie mehrheitlich große Vertrauensprobleme.

Richtig mit empathielosen Menschen umgehen

Der Umgang mit Menschen, die über eine verminderte Empathiefähigkeit verfügen, ist definitiv nicht leicht. Da sie von selbst das Innenleben der Mitmenschen nicht erkennen, hilft es nur, dies klar und deutlich zu kommunizieren. Am besten erklären Sie in einem ruhigen Ton, was Sie möchten und was nicht. Setzen Sie Grenzen und lassen Sie sich auf keine Manipulationen ein. Gleichzeitig dürfen Sie die Menschen aber auch nicht dafür verachten, dass sie so sind. Sie wissen tatsächlich nicht, was Sie denken und empfinden, und das tun sie nicht mit Absicht. Es gibt dafür ganz verschiedene Ursachen. Fakt ist aber: Kein Mensch kommt gefühlskalt und empathielos auf die Welt. Vielleicht können Sie die Person auch dazu ermutigen, sich professionelle Hilfe zu suchen. Auch, wenn sie manchmal berechnend und egoistisch erscheinen, leiden sie selbst am meisten unter ihrem Zustand. Der Ursache dafür kann im Rahmen einer Psychotherapie auf den Grund gegangen werden. Natürlich ist es auch Ihr gutes Recht, auf Abstand zu gehen, falls der Kontakt zu dem empathielosen Menschen für Sie zu belastend wird. Jeder hat seine persönlichen Grenzen, die er wahren sollte.