Hypnosomatische Therapie

Körper und Geist sind symbiotisch miteinander verbunden, d.h. beide Instanzen beeinflussen sich wechselseitig. Das erkennen wir daran, dass bei körperlichen Erkrankungen, auch das psychische Wohlbefinden beeinträchtigt ist, häufig sogar sehr stark, wie bspw. bei Krebserkrankungen. Umgekehrt können sich psychische Probleme auch direkt auf den Körper auswirken, was nicht nur bei den psychosomatischen Erkrankungen deutlich wird. Durch diese symbiotische Verbindung wird aber auch die Möglichkeit geschaffen, psychische Heilungsprozesse über den Körper zu aktivieren.

Durch die Akupunktur wissen wir bereits seit sehr langer Zeit, dass die Stimulation bestimmter Körperpunkte das Körper-Geist-System des Menschen wieder in Balance bringt und dadurch körperliche und seelische Erkrankungen geheilt werden können. Die Hypnosomatische Therapie funktioniert über denselben Wirkmechanismus. Dadurch ist es möglich, während der therapeutischen Sitzung vollkommen auf verbale Kommunikation zu verzichten. Am Institut für angewandte Tiefenhypnose können wir auf diese phantastische Methode zurückgreifen, um auch jenen Klienten zu helfen, die sich auf eine klassische Hypnosetherapie momentan nicht einlassen können.

Hypnosomatische-Therapie

Was bedeutet Hypnosomatische Therapie

„Soma“ ist die griechische Bezeichnung für „Körper“. Der Begriff „somatisch“ bedeutet in diesem Zusammenhang „das, was sich auf den Körper bezieht, körperlich“. Hypnosomatische Therapie ist also ein Überbegriff für jene hypnotherapeutischen Methoden, bei denen der Heilungsprozess über den Körper aktiviert wird. Dazu zählt neben dem physischen Körper auch der Energiekörper, d.h. das, was wir bspw. als Aura bezeichnen und mittlerweile auch sichtbar machen können.

Welche Formen der Hypnosomatischen Therapie gibt es

Am Institut für angewandte Tiefenhypnose wenden wir momentan 2 Methoden der Hypnosomatischen Therapie an, die nonverbale Hypnose oder auch „Brasilianische Hypnose“ genannt und den Mesmerismus. Details zu diesen beiden Behandlungsformen finden Sie nachstehend.

Nonverbale Hypnose

Die nonverbale Hypnose verzichtet, wie der Name schon sagt, während der therapeutischen Sitzung auf jegliche Art der verbalen Kommunikation. Mit der Intention, d.h. inneren Absicht, sein Problem lösen zu wollen, geht der Klient in die therapeutische Sitzung. Durch die Stimulation bestimmter hypnogener (Körper)Zonen gleitet der Klient in einen anderen Bewusstseinszustand, in welchem sein Problem, was er im (wach)bewussten Zustand nicht lösen konnte, auf unbewusster Ebene gelöst wird.
Dasselbe Prinzip kennen wir aus dem Schamanismus, mit dem Unterschied, dass die Heilung dort nicht durch die Stimulation von hypnogenen Zonen eingeleitet wird, sondern bspw. durch Einnahme von Pflanzenmedizin. Beide Vorgehensweisen haben dabei das Ziel, den logisch, rationalen Verstand, mit dem das Problem nicht gelöst werden kann, soweit in den Hintergrund zu stellen, dass die Fähigkeiten des Unbewussten auf ihre Art und Weise „ungestört arbeiten“ können.

Die nonverbale Hypnose wird auch als „Brasilianische Hypnose“ bezeichnet, da das methodische Vorgehen von Prof. Dr. Antonio Carreiro, einem brasilianischen Arzt, entwickelt wurde.

Mesmerismus

Der Begriff „Mesmerismus“ geht auf den deutschen Arzt Franz Anton Mesmer (1734-1815) zurück, der heute als Urvater der Hypnose beschrieben wird. Mesmer ging bei seiner Arbeit davon aus, dass jeder Körper von einem unsichtbaren, magnetischen Feld umgeben wird. Bei einem kranken Menschen ist dieses Feld nicht mehr in seinem harmonischen, natürlichen Zustand; es ist quasi „verrückt“. Indem er nun mit seinen Händen durch das (Energie)Feld des Erkrankten strich, rückte er das außer Balance geratene Feld der anderen Person wieder zurecht. Mit dieser Vorgehensweise erzielte Mesmer eine Reihe von phänomenalen Heilerfolgen. Diese sog. „mesmerischen Streichungen“ sind auch heute noch eine therapeutische Methode, um Heilungsprozesse zu aktivieren.

Wie läuft eine Hypnosomatische Therapie ab

Der Ablauf einer Hypnosomatischen Therapie richtet sich nach der gewählten Methode, d.h. wird nonverbalen Hypnose oder Mesmerismus angewendet. Analog zur klassischen Hypnosetherapie kann auch bei den Methoden der Hypnosomatischen Therapie nicht vorhergesagt werden, wieviele Sitzungen notwendig sind, um das Problem zu heilen oder auch, ob der Klient die Hypnosomatische Therapie überhaupt annimmt.

Nonverbale Hypnose

Im Stehen oder Sitzen wird die nonverbale Hypnose durch eine sog. Fallinduktion eingeleitet. Anschließend geht der Therapeut dazu über, bestimmte hypnogene Zonen zu stimulieren, um den unbewussten Heilungsprozess zu aktivieren. Nach ungefähr 20 Minuten setzt beim Klienten eine Heilkrise ein, d.h. die zur ursächlichen Lösung des Problems notwendigen unbewussten Verarbeitungsprozesse laufen ab. Dabei kann es auch zur Abreaktion von jahrelang aufgestauten Gefühlen kommen. Dieses Loslassen von Altem und Belastendem wird vom Klienten häufig als große Erleichterung wahrgenommen. Die Dauer dieses Heilungsprozesses kann zeitlich nicht vorhergesagt werden. Es ist möglich, dass sich der Prozess über einige Stunden erstreckt. Ist die Heilung abgeschlossen, kehrt der Klient selbst wieder in den wachbewussten Zustand zurück. Dem Therapeuten stehen aber auch Möglichkeiten zur Verfügung, die nonverbale Hypnose gezielt zu beenden.

Mesmerismus

Bei der Durchführung von mesmerischen Streichungen befindet sich der Klient i.d.R. im liegenden Zustand, da dies sowohl für den Klienten, als auch für den Therapeuten bequemer ist. Eine Induktion, d.h. Einleitung, ist beim Mesmerismus nicht notwendig. Der Therapeut beginnt sogleich mit den Streichbewegungen durch das Energiefeld des Klienten. Die eigentliche Therapie dauert ca. 30 Minuten, kann aber auch länger durchgeführt werden.

Wann wird die Hypnosomatische Therapie angewendet

Die Hypnosomatische Therapie kann bei allen Problemen angewendet werden. Es gibt keine speziellen Anwendungsgebiete, Erkrankungen oder Probleme, bei denen die genannten Methoden indiziert sind.

Ist bei einem Problem ein konkretes Auslöseereignis bereits bekannt oder anzunehmen, so greift man eher auf Methoden der Hypnoanalyse zurück. Das Gleiche gilt bspw. auch für isolierte Phobien (z.b. Spinnenphobie).

Liegt dem Problem ein komplexes Ursachenkonstrukt zu Grunde, d.h. ist ersichtlich, dass es eine Vielzahl von ursächlichen Situationen gibt, greift man auf die nonverbale Hypnose zurück.

Bei körperlichen Erkrankungen, wie z.b. Rückenschmerzen, kann die Anwendung von mesmerischen Streichungen hilfreich sein, da der Klient häufig direkt nach der Sitzung eine Veränderung spürt. Natürlich ist eine Kombination von Methoden der klassischen Hypnosetherapie und Mesmerismus auch möglich.

Welche Vorteile hat die Anwendung der Hypnosomatischen Therapie

Der größte Vorteil der Hypnosomatischen Therapie ist, dass weder der Klient, noch der Therapeut verbal kommunizieren müssen. Auf einfache Art und Weise wird somit die (Selbst)Heilung des Klienten aktiviert. Hinzu kommt, dass durch die Verwendung von Sprache, auch immer ein Element des Wachbewusstseins benutzt wird. Manche Klienten haben dadurch Schwierigkeiten im hypnotischen Zustand zu bleiben (und diesen zu nutzen) oder diesen sogar zu erreichen. Dieses Hindernis wird durch die Hypnosomatische Therapie vermieden.

Ein Vorteil der nonverbalen Hypnose liegt darin, dass mit Hilfe dieser Methode auch Gruppentherapien durchgeführt werden können. Während bei der Hypnoanalyse, Therapeut und Klient miteinander kommunizieren müssen, um die individuelle(n) Ursache(n) des jeweiligen Problems zu identifizieren und zu heilen, findet bei der nonverbalen Hypnose der gesamte Heilungsprozess komplett auf unbewusster Ebene ab.

Ausbildung

Am Institut für angewandte Tiefenhypnose führen wir regelmäßig Ausbildungen in Hypnosomatischer Therapie durch.

Inhalt der Ausbildung

  • theoretische Grundlagen und praktische Anwendung der Nonverbalen Hypnose
  • Anwendung der mesmerischen Streichungen