Interview Yager Therapie – Teil 3

Interview Yager Therapie 3

 

Hier nun der dritte Teil des Interviews mit meinem Kollegen Uli Mörchen über die Yager Therapie

Uli:
Patrick, die ersten beiden Teile des Interviews haben einen guten Einblick in die Arbeit mit der Yager Therapie gegeben, wie ich finde. Heute soll es nun noch einmal um einen besonderen Aspekt gehen, es geht um Erweiterungen zur Yager Therapie. Die Frage, die mir als erstes in den Kopf kommt, ist – kennt Ed Yager diese Anpassungen?

Patrick:
Damit kein falscher Eindruck entsteht, Erweiterungen bedeutet genau genommen, individuelle Anpassungen des Standardprotokolls, um einen möglichst großen therapeutischen Nutzen für den Klienten zu erzielen.

Ich bin ja immer mal wieder im Austausch mit Ed und so hat er natürlich auch Kenntnis über diese Dinge. Wenn ich mich richtig erinnere, wendet er das ein oder andere auch selbst an. Wichtig zu wissen ist, das man unter Yager Therapie genau das methodische Vorgehen versteht, was in der Ausbildung gelehrt wird und von Ed Yager eben auch nachweislich als wirksam getestet wurde.

Ed ergänzt dieses Basisprotokoll, so nenne ich das jetzt mal, wenn die Wirksamkeit der Anpassungen schriftlich nachgewiesen sind, was natürlich ein hoher Aufwand ist, da du ja über einen längeren Zeitraum Statistiken, usw. erheben musst.

Uli:
Soweit ich es mitbekommen habe, sind die Erweiterungen zur Yager Therapie entstanden durch die praktische Arbeit von dir und Claus Rammig. Da stellt sich mir gleich die nächste Frage – wenn man erfolgreich mit der Yager Therapie arbeitet, wie kommt es dann zu diesen Erweiterungen?

Patrick:
Das ist ganz einfach. Claus und ich sind Therapeuten und keine Methodenanwender, wie ich das gerne nenne. Du kannst eine Behandlungsmethode lernen, diese dann genauso immer wieder anwenden und sicherlich vielen Menschen helfen.

Du wirst dann aber auch hinter deinen Möglichkeiten zurückbleiben. Oder du erinnerst dich daran, dass jeder Mensch einzigartig ist, siehst die Behandlungsmethode quasi als Fundament und überlegst dir, wie du die an die verschiedenen Klienten anpassen kannst, um die Behandlung so effektiv wie möglich zu gestalten.

Dazu ist es logischerweise notwendig, dass du detaillierte Kenntnisse über die Methode und die Wirkmechanismen hast. Das gilt ja nicht alleine für die Psychotherapie, sondern für alle Berufe.

Als ich vor 2 Jahren auf einer Weiterbildung war, hat Ed eine Isländerin mitgebracht, die die Yager Therapie für Kinder angepasst hat. Das war sehr beeindruckend.

Uli:
Ich selber habe ja die klassische Variante der Yager Therapie gelernt. Was mir in der Anwendung besonders gut gefällt, es braucht nicht zwingend eine formale Hypnoseeinleitung. Wenn ich nun noch zusätzlich die Erweiterungen für Yager Therapie erlerne, was sind dabei für mich die größten Vorteile?

Patrick:
Das ist eine ganz individuelle Entscheidung, die abhängig ist von deiner Behandlungsphilosophie. Beispiel: Um die Yager Therapie anzuwenden, ist Voraussetzung, dass eine Vertrauensvolle Kommunikation zwischen Klient und Zentrum eingerichtet ist. Funktioniert das nicht, kann ich Yager Therapie nicht durchführen.

Wenn die Standardeinrichtung nicht funktioniert, kann ich also abbrechen oder ich kann mir eine andere Möglichkeit der Kommunikationseinrichtung überlegen. Und wenn ich dann etwas gefunden habe, was nahezu immer funktioniert, liegt der Vorteil ja auf der Hand.

Ein anderes Beispiel, was ich immer wieder faszinierend finde, ist der in-sensu Test. Bei der Hypnosetherapie kann ich so einen Test ja bspw. sehr gut bei Phobien durchführen, weil das Vertrauen beim Klienten schafft, dass die Therapie funktioniert hat. Und es gibt tatsächlich auch eine Möglichkeit, so einen Test bei der Yager Therapie durchzuführen. Den Klienten ist die Überraschung teilweise ins Gesicht geschrieben. Man sieht das dann an der Mimik.

Uli:
Rückblickend auf unser Interview, fallen dir noch Punkte ein, die wir dringend besprechen sollten, im Zusammenhang mit der Yager Therapie?

Patrick:
Wenn es Fragen gibt, die wichtig sind, dann werden wir die in den Kommentaren finden und im nächsten Video beantworten.

Uli:
Abschließend für heute würde mich noch interessieren – Patrick, magst du einen Ausblick wagen, was sich in Zukunft im Bereich der Yager Therapie noch verändern wird? Hast du vielleicht auch eine Idee davon, was Ed Yager selber noch in dem Bereich plant?

Patrick:
Ich weiß, dass Ed aus aller Welt immer wieder Infos über Anpassungen bekommt, welche die dortigen Trainer, genau wie Claus und ich in Deutschland, entwickelt haben. Darunter sollen auch teilweise sehr drastische Vorgehensweisen sein.

Man sieht also, obwohl die Yager Therapie wie man sie aktuell durchführt, bereits sehr wirksam ist, gibt es noch eine Menge Potential. Ed ist da sehr offen. Er möchte, dass sich seine Methode weiterentwickelt.

Uli:
Lieber Patrick, hab vielen Dank bis hierher für deine Ausführungen und Gedanken zum Thema.

 

 

Yager Therapie

Interview Yager Therapie – Teil 2

Interview Yager Therapie 2

 

Hier nun der zweite Teil des Interviews mit meinem Kollegen Uli Mörchen über die Yager Therapie

Uli:
Patrick, heute, im zweiten Teil des Interviews, soll es ja um konkrete Erfahrungen in der praktischen Arbeit mit der Yager Therapie gehen. Als erstes würde mich heute interessieren – kannst du in etwa sagen, bei wieviel Prozent deiner Klienten in etwa die Yager Therapie zur Anwendung kommt und in wieviel Prozent eher die Hypnose oder andere Verfahren?

Patrick:
Ich bin von Hause aus ja Hypnosetherapeut, d.h. die Klienten kommen mit der Absicht ihr Problem mit Hypnose lösen zu wollen.

Ich habe mich in diesem Zusammenhang anfänglich entschieden, klinische Hypnose als ursachenorientierte Kurzzeittherapie zu nutzen.

Und in diesem Zusammenhang verwende ich die Yager Therapie quasi als ursachenorientiertes Therapiemodul in den Sitzungen. In der Regel nutze ich Yager Therapie genauso wenig als alleinige Behandlungsmethode, wie bspw. eine Hypnoanalyse.

Wenn man im Rahmen so einer Behandlungsphilosophie die Sitzungen modular aufbaut, ist das meiner Erfahrung nach effektiver. Die ursachenorientierten Behandlungselemente sind also immer der Kern jeder Sitzung und in diesem Zusammenhang verwende ich die Yager Therapie bei 95% der Behandlungen.

Es geht schneller, einfacher und schonender als eine Altersregression und die Ergebnisse sind häufig identisch.

Uli:
Ok, die Zahlen sind sicherlich bei den Anwendern unterschiedlich. Interessieren würde mich gerade, wenn du über einen konkreten Fall berichten kannst, der dich in der Arbeit mit der Yager Therapie besonders beeindruckt hat.

Patrick:
Besonders beeindruckend war der Fall eines Mannes mittleren Alters, der unter einer Depression litt. Ich erinnere mich noch, dass ich die Tür öffnete und ein Mann eintrat, der wie sediert war.

Jede Bewegung und auch die Sprache war unendlich langsam. Der war vollgepumpt mit Medikamenten. Ich habe mit ihm Yager Therapie, inkl. einiger der Erweiterungen, wie z.b. einen in sensu Test, gemacht und das Ganze mit ein paar hypnotherapeutischen Anwendungen “abgerundet”.

Nach einer Woche kam der wieder, ich öffnete die Tür und wusste gar nicht, was ich sagen sollte. Da stand ein anderer Mann. Ich dachte erst, dass der einen Zwillingsbruder hat.

Naja, und er berichtete dann, dass sich innerhalb dieser einen Woche ALLES geändert hat. Er hat begonnen, all die Post, die monatelang liegen geblieben war zu bearbeiten, konnte sich wieder um seine Familie kümmern, usw.. Dieser Fall hat mich sehr berührt.

Uli:
Ja, das klingt spannend! Wie genau hast du die Entscheidung getroffen, in diesem Fall mit der Yager Therapie zu arbeiten?

Patrick:
Ich denke, dass ein Klient während der Therapie nie mehr leiden soll, als unbedingt nötig. Eine Altersregression ist als Ursachen aufdeckendes Verfahren eben i.d.R. anstrengender als Yager Therapie. Da dieser Mann eh schon am Boden lag, war es klar, dass ihn die Sitzung nicht noch zusätzlich belasten sollte.

Uli:
Spannend wäre jetzt sicherlich noch eine Übersicht über die Themen, die du generell mit der Yager Therapie bearbeitest.

Patrick:
Ich habe tatsächlich festgestellt, dass Yager Therapie bei der Behandlung von Depressionen super wirksam ist. Interessanterweise gilt das auch für isolierte Phobien.

Ich habe vor Kurzem bspw. einen Sportler behandelt, der nebenbei auch Platzangst hatte. Die haben wir aber gar nicht behandelt, weil der aus einem anderen Grund kam. Nach der 2ten Sitzung erzählte er, dass die Platzangst ganz nebenbei auch weggegangen ist.

Da wir ja in einer Welt des Kausalitätsprinzips leben, kannst du Yager Therapie immer anwenden, ausgenommen natürlich solche Sachen wie Knochenbrüche, o.ä., also körperlich, akut behandlungsbedürftige Probleme.

Uli:
Ich denke, das war eine ganze Menge an Input für heute. Hab vielen Dank für deine Gedanken bis hier her. Was hältst du davon, wenn wir am kommenden Sonntag, vorausgesetzt es ergeben sich weitere Fragen, noch einmal ein Live Video starten? Hast du vielleicht ein Thema, welches du an der Stelle gern besprechen würdest?

Patrick:
Live Video ist super. Ich würde es gut finden, auf Fragen der Community einzugehen.

Uli:
Vielen Dank für deine Antworten bis hier hin. Im dritten Teil wird es noch mal richtig spannend, denn da soll es um die Erweiterung bzw. Anpassungen zur Yager Therapie gehen, die du zusammen mit Claus Rammig geschaffen hast. Ich bin sehr gespannt, was diese beinhaltet, ich kenne diese bislang selber nicht.

Patrick:
Da kannst du gespannt sein. Mir war anfänglich auch nicht bewusst, was für Möglichkeiten es in der Anwendung der Yager Therapie noch so gibt.

 

 

Yager Therapie

 

Interview Yager Therapie – Teil 1

Interview Yager Therapie 1

 

Ich wurde im Januar meinem Kollegen Uli Mörchen gefragt, ob ich als Trainer nicht mal ein mehrteiliges Interview bei Facebook über die Yager Therapie machen wollen würde. Selbstverständlich war ich sofort damit einverstanden, weil dieses Behandlungsverfahren eine großartige Möglichkeit ist, Probleme schnell und effektiv zu lösen. Wir haben zusätzlich noch ein kurzes Video gemacht in denen wir u.a. auf Fragen eingehen. Beides, Interview und Videos stelle ich zusammenfassend hier zur Verfügung. Viel Spaß beim Lesen und Schauen.

 

Einleitung

Die Yager Therapie ist eine von Dr. Edwin Yager entwickelte ursachenorientierte Behandlungsmethode, mit deren Hilfe jene geistigen Fähigkeiten eines Menschen genutzt werden können, die ansonsten häufig ungenutzt bleiben.  In der Regel benutzen wir unseren Verstand um Herausforderungen zu bewältigen bzw. Probleme zu lösen.  Unter Nutzung des Verstandes verstehen wir ein logisch- rationales Vorgehen. Nun existieren aber Probleme, die durch dieses Vorgehen nicht lösbar sind, weil der Verstand bspw. mit Gefühlen nichts anfangen kann.  Seelische Konflikte haben aber i.d.R. mit Gefühlen, wie Angst, Wut, Traurigkeit, usw. zu tun. Es bedarf also eines Vorgehens, den Teil unseres Geistes anzusprechen, der diese, mit Gefühlen verbundenen seelischen Wunden ursächlich heilen kann.

Ed Yager hat eine einfache, aber ebenso geniale Möglichkeit gefunden, mit genau dieser geistigen Instanz, die er Zentrum nennt, zu kommunizieren.  Der Therapeut leitet dabei diese Kommunikation an, die den Zweck hat, die “seelische Wunde” zu heilen. Der Geist wird quasi angeleitet, sich selbst zu heilen. Da die Yager Therapie kein aufdeckendes Verfahren ist, kann sie auch zur ursachenorientierten Behandlung von Traumata oder jenen psychischen Erkrankungen eingesetzt werden, für die es keine anderen Therapiemethoden gibt bzw. bei denen andere Therapiemethoden unwirksam bleiben.

Je nach Beschwerdebild liegt die durchschnittliche Behandlungsdauer dabei zwischen 2 und 5 Sitzungen.

Die Yager Therapie ist eine eigenständige Therapiemethode, die auch zur Selbstbehandlung genutzt werden kann und ebenfalls sehr gut mit anderen Behandlungsmethoden kombinierbar ist, z.b. mit klinischer Hypnose oder auch Physiotherapie.

Uli:
Patrick, bevor wir in das eigentliche Thema “Yager Therapie” einsteigen, magst du etwas über deinen Werdegang erzählen, was du zuvor beruflich getan hast und was dich letztendlich dahin gebracht hat wo du heute stehst?

Patrick:
Ursprünglich komme ich aus einer ganz anderen Richtung. Ich habe Betriebswirtschaft studiert und danach bei Rheinmetall und Airbus gearbeitet.

Bedingt durch persönliche Schicksalsschläge in der Jugend habe ich mit Anfang 20 unter einer Angststörung gelitten. Damals war ich genauso hilflos, wie meine Klienten jetzt und kenne auch typische (erfolglose) Therapiebiographien bei solchen Erkrankungen.

Damals habe ich begonnen mich u.a. mit der Frage zu beschäftigen “Warum bin ich so wie ich bin?”.

Meine erste Erfahrung war, dass Bücher über Psychologie diese Frage nicht beantworten. Warum das so war, habe ich dann erst später herausfinden dürfen. Auf jeden Fall kam ich irgendwann zum ersten Mal mit dem Thema Hypnose in Berührung. Das hat mich irgendwie fasziniert, u.a. auch, weil das die einzige Methode war, die mir damals geholfen hat, die Ängste zu lösen.

Je mehr ich mich theoretisch und auch praktisch mit anderen Bewusstseinszuständen beschäftigt habe, desto mehr wurde mir klar, welche Möglichkeiten damit verbunden sind. Und irgendwann wollte es der große Geist so, dass ich mein Angestelltenverhältnis beende und Hypnosetherapeut werde.

Mir war auch relativ schnell klar, dass ursachenorientierte Kurzzeittherapie meine Behandlungsphilosophie sein wird. Als ich dann von der Yager Therapie hörte, wusste ich, dass diese Behandlungsmethode eine perfekte Ergänzung sein würde, weil sie eben auch ohne formale Einleitung eines anderen Bewusstseinszustandes, dem Menschen trotzdem die Möglichkeit gibt, den Teil des Geistes zu nutzen, der so unfassbares Potenzial mit sich bringt.

Uli:
Okay, also über die Hypnosetherapie hast du irgendwann den Weg zur Yager Therapie für dich entdeckt. Kann man das so sagen? Vorweg an dieser Stelle – was sind für dich die größten Unterschiede in der Arbeit mit der Yager Therapie gegenüber der Arbeit mit der Hypnose?

Patrick:
Ja, das kann man so sagen. Ich würde bei der Betrachtung dieser beiden Behandlungsmethoden ungern von Unterschieden sprechen. Das fühlt sich für mich so an, als wenn man 2 Dinge gegenüber stellt.

Ich erkläre meinen Klienten das bspw. so: Unser Unterbewusstsein ist wie eine Bibliothek in der all unsere Erfahrungen gespeichert sind. Auf jeder Seite eines Buches steht eine Geschichte (=Erfahrung). Diese Erfahrungen führen dazu, dass wir auf eine ganz bestimmte, einzigartige Weise über uns und die Welt zu denken beginnen.

Manche dieser Gedanken bzw. Überzeugungen über uns selbst sind falsch.

Da das Unterbewusstsein nicht bewertet, können wir diese Geschichten so umschreiben, dass als Ergebnis nicht mehr dieser “falsche” Gedanke entsteht, sondern ein Anderer.

Bei der Hypnoanalyse bzw. Altersregression führt uns dieser sehr weise und mächtige Teil unseres Geistes (Zentrum) zu genau der Seite in einem bestimmten Buch, wo genau die Geschichte / Erfahrung steht, in der wir gelernt haben etwas über uns zu denken, was jetzt zu dem Problem führt. Wir erleben diese Geschichte also zunächst nochmal, um sie dann, quasi manuell, umzuschreiben.

Bei der Yager Therapie beauftragen wir diesen weisen Teil (Zentrum) die Geschichte(n) bzw. Seiten zu suchen und selbständig zu verändern. Der Unterschied oder Vorteil ist eben, dass erneutes Erleben von vergangenen Erfahrungen nicht notwendig ist oder besser gesagt, nicht provoziert wird.

Ängste oder Traurigkeit nochmal zu durchleben ist ja auch immer anstrengend. Ich würde sagen, dass die Yager Therapie ein schonendes Verfahren ist, um ein Problem ursächlich zu lösen.

Ein anderer Unterschied ist sicherlich auch, dass man die Yager Therapie relativ schnell durchführen kann. Folgesitzungen können durchaus in 10-15 Minuten erledigt sein.

Uli:
Für heute würde mich noch interessieren, Patrick, du hast ja Dr. Ed Yager mehrmals persönlich getroffen. Wenn ich Kollegen über Ed Yager reden höre, so höre ich immer eine – wie soll ich sagen – hohe Wertschätzung heraus. Patrick, was sind deine Gedanken zu Ed Yager?

Patrick:
Hohe Wertschätzung ist auf jeden Fall gerechtfertigt. Einerseits weil er aufgrund seines hohen Alters immer noch in der Welt herumreist und seine Behandlungsmethode lehrt und andererseits weil die Yager Therapie m.E. ein noch gar nicht abzuschätzender Beitrag zum Gemeinwohl der Menschen auf der ganzen Welt ist.

Wenn man die Yager Therapie nicht nur anwendet, sondern sich intensiv mit dem Modell des Geistes beschäftigt, was ja dahinter steht, erkennt man zwangsläufig, welches Potential wir Menschen eigentlich haben, wenn wir die Fixierung auf unseren Verstand einmal ablegen.

Uli:
Soviel für heute zum Yager Code. Im nächsten Teil erfährst du etwas über die Erfahrungen der Yager Therapie in der Anwendung und über die Themen, die damit bearbeitet werden können.

 

Yager Therapie

 

Von England nach Frankreich …. durch den Ärmelkanal …. schwimmend

Zu welchen unglaublichen, sportlichen Höchstleistungen Menschen im Stande sind, zeigte Jörg Fischer am 18. Juli 2016. Nach mehrjähriger Vorbereitung durchquerte er den Ärmelkanal von der Südküste Englands bis nach Frankreich …. schwimmend. Jörg Fischer ist einer der wenigen deutschen Athleten, welche diese Herausforderung gemeistert haben. Dabei hatte er eine wirklich grandiose und liebevolle Unterstützung seiner ganzen Familie, die ihn von Anfang an durch alle Strapazen begleitet hat.

Ein paar Monate vor der Durchquerung des Ärmelkanals nahm Jörg mit mir Kontakt auf und wir unterhielten uns über den Sinn und die Möglichkeiten von mentaler Unterstützung. Seiner Zeit voraus, so möchte ich es mal beschreiben, erkannte er, dass die körperliche Fitness natürlich wesentlich ist, aber sein Vorhaben auch eine hohe mentale Herausforderung mit sich bringt. Jörg entschied sich, Selbsthypnose mit Codewort zu erlernen und sich damit auch geistig auf die Durchquerung vorzubereiten.

Ich ziehe meinen Hut vor dieser unglaublichen Leistung und auch vor dem Familiezusammenhalt. RESPEKT !!!

Selbsthypnose

Das Libet-Experiment oder Wer trifft die Entscheidung

Libet Experiment

Quelle: http://www.faz.net/aktuell/wissen/experiment-1-der-klassische-libet-versuch-zum-freien-willen-1356690.html

Der Physiologe Benjamin Libet führte Ende der 70er Jahre des letzten Jahrhunderts einige Experimente zur Untersuchung der willentlichen Handlungsentscheidung des Menschen durch. Libet wollte herausfinden, welchen zeitlichen Zusammenhang es zwischen der bewussten Wahrnehmung einer subjektiven Entscheidung und der dazugehörigen Nervenaktivität im Körper gibt. Dazu verwendete er ein EEG (zur Messung der Gehirnaktivität) und ein EMG (zur Messung der Muskelaktivität). Die Probanten waren aufgefordert ihre Hand zu einem frei wählbaren Zeitpunkt zu bewegen. Um den Zeitpunkt der bewussten Handlungsentscheidung zu definieren, blickten die Versuchsteilnehmer auf eine Art schnell ablaufende Uhr, auf der ein Lichtpunkt im Kreis lief. Die Probanten merkten sich nun, wo sich der Lichtpunkt befand, als der bewusste Drang die Hand zu heben einsetzte. Libet konnte während des Experiments zwei unterschiedliche Bewegungsmuster identifizieren, die geplante Bewegung (gelb) und die spontan, unbewusste Bewegung der Hand.

Das Ergebnis des Experiments war, dass die für die Handlung typische Nervenaktivität deutlich vor dem bewussten Drang, d.h. der bewussten Entscheidung, einsetzte. Der Versuchsaufbau war außerdem so gestaltet, dass man am Ende feststellen konnte, dass die empfundene Willensentscheidung, die Nervenaktivität nicht kausal verursachen konnte.

Die Ergebnisse von Libets Experiment wurden zu dieser Zeit Vielfach kritisiert, d.h. es wurden u.a. Mängel im Versuchsaufbau (Messungen) angeführt, die das Ergebnis entsprechend beeinflussen könnten.
Auch heute wird immer wieder über die Existenz eines freien Willens diskutiert. Daran sieht man, dass die Ergebnisse von Libets Experiment nicht eindeutig widerlegt sind.

Das Problem, was m.E. immer noch existiert, ist, dass geistige Aktivität und Gehirnaktivität weitestgehend gleichgesetzt werden. Das entspricht unserem Drang, unbedingt alles wissenschaftlich beweisen zu müssen. Um einen wissenschaftlichen Beweis zu führen, muss ich natürlich auf Untersuchungskriterien zurückgreifen, die jeder bewusst, sinnlich wahrnehmen kann, wie z.b. schriftlich dokumentierte Messergebnisse (EEG, fMRT).
Daraus ergibt sich folgende Frage: Kann der Mensch in der heutigen Zeit überhaupt einen objektiven wissenschaftlichen Beweis erbringen?
Ich behaupte Nein, denn bei der Erbringung eines wissenschaftlichen Beweises untersucht man, ganz abstrakt, ein System. Ein System besteht aus Variablen. Die Anzahl der Varianblen bestimmt die Komplexität des Systems. Die Interaktion der Variablen untereinander bestimmt die Dynamik des Systems. Um nun einen objektivierbaren wissenschaftlichen Beweis für etwas zu erbringen, muss man sich in einem geschlossenen System befinden, in dem man alle Variablen und deren wechselseitige Beziehung zueinander kennt. Und das ist nicht möglich.

Verbinden wir nun diese Ergebnisse mit der Hypnose(therapie) bzw. generell mit Verfahren, welche sich mit der Nutzung unbewusster geistiger Fähigkeiten beschäftigen, so können wir aus Erfahrung sagen, dass jeder Mensch geistige Fähigkeiten besitzt, die weit über das hinausgehen, was er mit seinem Willen, d.h. mit dem logischen, rationalen Verstand, tun kann. Was die Anwendung von Hypnose betrifft, wissen wir dies im Übrigen bereits seit über 4000 Jahren.
Jeder trägt Verantwortung für das, was er sagt, denkt oder tut, also auch dafür, welche geistigen Fähigkeiten er benutzt.
Fragen Sie sich selbst: „Ist nicht die Zeit gekommen, mein unbewusstes geistiges Potential zu nutzen, auch wenn es keinen abschließenden wissenschaftlichen Beweis für die Existenz dieses Potentials gibt?“

Kostenübernahme für Hypnosetherapie nach Unfall, Einbruchdiebstahl / Raub und Brand

Die Continentale übernimmt ab sofort die Kosten für psychologische Soforthilfe nach Unfall, Einbruchdiebstahl / Raub und Brand, unabhängig vom Therapieverfahren. Die Kostenübernahme für Versicherte gilt hierbei auch für Heilpraktiker für Psychotherapie.

Unter http://www.continentale.info/schnelle-hilfe finden Versicherte unkomplizierte Hilfe.

Zu diesem Thema führte der Verband freier Psychotherapeuten (VfP) ein Gespräch mit Robert Zellerer, Landesdirektor Unternehmensverbund Continentale a.G..

VfP: Immer mehr Menschen brauchen nach Schadenereignissen psychologische Betreuung um mit der Situation klarzukommen.

RZ: Das ist richtig, nach einem Unfall oder Überfall ist oft nichts mehr so, wie es war. Der erlittene Schock, evtl. geistige Beeinträchtigungen oder auch bleibende körperliche Schädigungen stellen unsere Kunden oft vor unlösbare Probleme.

VfP: Das grundlegende Sicherheitsgefühl, das uns im Alltag normalerweise begleitet, wird durch ein solches Erlebnis massiv erschüttert. Der Betreffende hat Angst, sich nicht mehr schützen zu können – und er leidet an den Folgen dieses Ereignisses oft monatelang. – Herr Zellerer, gibt es noch weitere Situationen, wo Ihre Kunden Hilfe benötigen?

RZ: Im Laufe meiner über 25 jährigen Tätigkeit erlebe ich es immer wieder, dass Menschen auch nach einem Einbruchdiebstahl, einer räuberischen Erpressung oder einem Brand ohne psychologische Betreuung verzweifeln. Sie leiden unter Schlafstörungen und haben in den früher gewohnten eigenen 4 Wänden dauerhafte Angstzustände.

VfP: Hier sind natürlich unsere Mitglieder als Psychologische Beraterinnen oder Heilpraktiker für Psychotherapie bestens qualifiziert, so Betroffene aufzufangen und seelisch zu stabilisieren. Gerade weil die meisten von uns mit den modernen Methoden der lösungsorientierten Kurzzeittherapie arbeiten und nicht langwierige Standardverfahren einsetzen, können sie Betroffene schnell und effektiv dabei unterstützen, die Nachwirkungen solcher traumatischen Erfahrungen zu verarbeiten. – Herr Zellerer, akzeptiert denn die Continentale, dass die Kolleginnen und Kollegen des VFP die psychologische Betreuung Ihrer Kunden übernehmen?

RZ: Selbstverständlich, durch die langjährige Zusammenarbeit mit dem VFP e.V. wissen wir um die Qualität der Arbeit der Kolleginnen und Kollegen. Es ist uns hier auch an einer sehr schnellen Reaktionszeit zwischen Ursache und Betreuung gelegen. Lange Wartezeiten wie bei den allgemein üblichen Behandlern tragen nicht zur Verbesserung des Gesundheitszustandes unserer Kunden bei.
Zur finanziellen Abgeltung (nach den geltenden Bedingungen der Unfall- und Hausratversicherung) kann ich Folgendes sagen: Für die psychologische Betreuung nach Unfallverletzung erstatten wir aus der Unfallversicherung bedingungsgemäß bis zu 10 Sitzungen – bis zu einem Betrag von insgesamt 2.000,- € je Versicherungsfall. Für eine psychologische Erstberatung nach einem Einbruchdiebstahl-, Raub- oder Brandschaden (ohne Überweisung durch den Hausarzt, zur Beurteilung der medizinischen Notwendigkeit einer Therapie) stellen wir unseren Kunden aus ihrer Hausratversicherung einmalig 500,00 € zur Verfügung.

VfP: Herr Zellerer, wir bedanken uns im Namen aller unserer Mitglieder für die Anerkennung unseres Berufsstandes und das Vertrauen in die Arbeit unserer Kolleginnen und Kollegen.

Selbsterfahrung – Eine Reise in eine andere Welt – Die Abreise

Es ist Samstag, der 26.03.2016, 12:00h, als das Taxi vor dem Hotel hält. Ich und eine weitere Teilnehmerin sind die letzten der Gruppe. Alle anderen sind bereits abgereist. Ich verabschiede mich von Aldo, dem Besitzer des Hotels, mit dem ich während der letzten 1,5 Wochen einige schöne Gespräche hatte. Ein trauriger Moment. Aldo sagt, „Come back whenever you want. You will always have a friend here.“ Wir umarmen uns. Dann gehe ich. Das Taxi wartet. Abschied von Jutta. Sie bleibt noch ein paar Tage. Noch ein trauriger Moment. Aber ich bin auch dankbar. Sie hat mich schon durch so viele Zeremonien begleitet. Sie ist nicht nur die Reiseleiterin und Dolmetscherin, sie ist Heilerin, Begleiterin und Freundin, in anderen Worten, ein besonderer und für mich persönlich unverzichtbarer Teil jeder einzelnen Zeremonie und der ganzen Reise. In dem Moment, wo ich sie zum Abschied umarme, weiß ich schon, dass wir uns wiedersehen, hier in Ecuador, mit Geovanny.

Meine Begleiterin und ich steigen ins Taxi, das uns zum Flughafen nach Guayaquil bringt. Jetzt sehe ich all das, was auf der Hinfahrt noch im Dunkeln lag. Immer wieder fahren wir durch kleine Dörfer, die an der Küstenstrasse liegen. Irgendwann biegen wir ins Landesinnere ab. Es wird bergiger und die Bewölkung nimmt zu. Nur kurz fängt es leicht an zu regnen. Fast keine Verkehrsschilder. Wir sind 2 Stunden gefahren und ich weiß nicht, wo wir sind. Dann kommen wir an eine Mautstelle. Ich erinnere mich. Bei der Hinfahrt haben wir diese passiert, als wir Guayaquil verlassen haben. Dann sehe ich auch schon das Hinweisschild auf dem ‚Guayaquil‘ steht. Eine riesige Stadt. Es dauert noch eine Weile, bis wir am Flughafen angekommen sind.

Es ist fast 15:00h. Abflug ist um 18:10h. Genügend Zeit um einzuchecken und das Gepäck aufzugeben. Der Airbus der Avianca Airlines hebt pünktlich ab. Eine gute Stunde dauert es, bis ich am El Dorado International Airport in Bogota, Kolumbien, ankomme. Erneut nur ca. 2 Stunden Aufenthalt. Meine Begleitung und ich setzen uns noch kurz in die Avianca Lounge und essen etwas. Dann geht es zum Gate. Der Lufthansa Airbus A340 steht schon bereit. Mein Sitzplatz ist nicht ganz so komfortabel wie auf dem Hinflug. Weniger Beinfreiheit, dafür ist der Sitz nehmen mir nicht belegt. Nach ca. 10,5 Stunden landen wir in Frankfurt. Ich verabschiede mich von meiner Begleitung. Sie wird in Frankfurt abgeholt. Ihre Reise endet hier. Nach 5 Stunden Wartezeit trete auch ich meinen letzten Flug nach Bremen an. Nur 45 Minuten Flugzeit. Dann die Landung in Bremen. Es ist 22:30h als ich in das Taxi vor dem Flughafen steige, das mich nach Hause bringt. Um 23:00h nachts, am Ostersonntag 2016, ist dann auch meine Reise beendet.

Was ich mitnehme? Auf jeden Fall die Bestätigung, dass es keine intensivere Art der Selbsterfahrung gibt, als so eine Reise. Wie sich die Veränderungen in meinem Leben auswirken, werden die nächsten Wochen und Monate zeigen. Ich bin neugierig. Geovanny sagte, dass die Ayahuasca-Medizin für 7 Monate im Körper verbleibt und weiter wirkt.
Ob ich die Reise nach Ecuador, diese Reise in eine andere Welt, erneut machen werde? Diese Frage stellen Sie mir nicht wirklich, oder? 😉

Selbsterfahrung – Eine Reise in eine andere Welt – Die Zeremonien

Vor der ersten Zeremonie richtete Geovanny, der Schamane, das Wort an uns und sagte, dass wir unsere gesamte Zeit vor Ort als eine große Zeremonie ansehen sollen. Jede einzelne Zeremonie führt uns dann immer weiter an die Lösung des Problems bzw. des Anliegens, was jeder von uns mitgebracht hat.

Temazcal / Schwitzhütte

Die erste Zeremonie führte mich in die Schwitzhütte, in Süd- und Mittelamerika auch Temazcal genannt. Eine etwa 1,5m hohe und im Durchmesser ca. 8m große Hütte mit einem Loch in der Mitte. Die Schwitzhütte hat einen Eingang, über den man auf den Knien das Innere erreicht. In einem Feuer werden 36 Steine bis zum Glühen erhitzt, die dann später in das Loch in der Mitter der Schwitzhütte gelegt werden.
Vor dem Betreten der Schwitzhütte, stellen wir uns alle um das Feuer auf und Geovanny bläst jedem von uns mit einem kleinen Blasrohr fein gemahlenen Tabak in jedes Nasenloch. Auch wenn Tabak bei jeder Zeremonie eine wichtige Rolle einnimmt, hätte ich lieber darauf verzichtet. Die Tränen steigen mir in die Augen, der Tabak fließt zäh meinen Hals hinunter und mir wird schwindelig. Das ich all das bereits von meiner letzten Reise 2012 kenne, macht es nicht besser. Langsam normalisiert sich alles wieder und wir betreten die Schwitzhütte, zuerst die Frauen, dann die Männer. Wir sitzen im Kreis. Es ist eng. Jeder hat nun die Gelegenheit noch etwas zu sagen, sein Anliegen zu äußern. Dann reicht der Feuerhüter, der draußen über das Feuer wacht, während wir in der Schwitzhütte sitzen, die ersten 9 glühenden Steine hinein. Die erste von 4 Runden beginnt. Jede Runde ist einem Element zugeordnet, Luft, Wasser, Feuer, Erde. Der Eingang wird von außen verschlossen. Es ist jetzt vollständig dunkel. Geovanny kippt nach und nach kaltes Wasser auf die glühenden Steine. Der Dampf ist heißt. Es wird immer wärmer in der Schwitzhütte. Die Enge, die Dunkelheit und die Hitze bringen mich an meine Grenzen. So soll es sein. In dieser und auch jeder noch folgenden Runde ertönen schamanische Gesänge begleitet durch trommeln und rasseln. Wird die Hitze zu groß, legt man sich auf den Boden. Dann ist die erste Runde vorbei. Der Feuerhüter öffnet die Tür. Draußen sind es immer noch gefühlte 35°C, die sich aber nach dieser und auch der noch folgenden Runden, angenehm kühl anfühlen. Nach insgesamt 3-4 Stunden ist die Zeremonie beendet. Alle 36 Steine liegen in dem Loch in der Mitte. Wir verlassen in gleicher Reihenfolge die Schwitzhütte. Zuerst Geovanny, dann die Frauen, dann die Männer.
Die Schwitzhütte symbolisiert den Uterus der Frau, in dem das neue Leben entsteht. Ich bin neu geboren. Wiedereinmal. Die Schwitzhütte hat etwas zu Tage gefördert, was mein persönliches Anliegen betrifft. Ich bin erschöpft, aber auch froh und neugierig, wie sich in der nächsten Zeremonie alles weiterentwickeln wird.

 

San Pedro Medizinwanderung

Es ist Abend. Die Sonne ist bereits untergegangen. Wir treffen uns an der Feuerstelle. Geovanny hat die Medizin mitgebracht, ein aus dem San Pedro Kaktus gekochter, grün-bräunlicher Tee mit bewusstseinsfördernder Wirkung. Ich spreche mein Anliegen und meinen Wunsch für diese Nacht in das mit der Medizin gefüllte Schnapsglas und trinke es aus. Dann gehen wir los.

Unser Weg führt uns einen steilen Hügel am Strand hinauf. Es ist anstrengend und bei nächtlicher Dunkelheit und ohne befestigten Weg, erfordert das Vorankommen einiges an Vertrauen. Auf halber Strecke machen wir ein paar Vertrauensübungen in der Gruppe. Aus irgendeinem Grund werde ich wütend und denke „Ich will jetzt keine albernen Pfandfinderspielchen machen. Ich will Erkenntnisse. Ich will etwas über mich lernen.“, ohne zu bemerken, dass ich schon mittendrin im Lernen bin. Oben angekommen gehen wir ein Stück geradeaus bevor auf der ozeanzugewandten Seite der Abstieg beginnt. Wieder kein befestigter Weg. Ich bin erster in der Gruppe. Vor mir nur noch Katja, Geovannys Frau. Sie ist jemand, den man als Engel beschreiben würde, lieb, achtsam, gütig, mitfühlend. Plötzlich gibt der Sand unter meinen Füßen nach. Ich rutsche weg und kann mich gerade noch mit meinem rechten Arm abstützen. Ein Ziehen in der Schulter. Schmerz. Katja kommt mir zur Hilfe. Sie legt eine Hand auf meine Schulter und macht mit ihrer andere Hand irgendetwas an meinem Arm. Ich kann nicht erkennen was sie macht. Es ist zu dunkel. Plötzlich sind alle Schmerzen weg. Ich weiß nicht, was sie getan hat. Es geht weiter und ich habe auch keine Zeit darüber nachzudenken. Wir erreichen den Strand. Ich denke, „Geschafft. Jetzt nur noch am Strand entlang zurück.“ und sollte mich geirrt haben. Der Weg zurück führte über nasse und glitschige Felsen. Ich rutsche immer wieder weg, habe keinen Halt. Mit jedem Schritt wird meine Wut größer. Irgendwann erreichen wir das Ziel. Während die anderen im nächtlichen Ozean baden gehen, setze ich mich auf einen goßen Ast, der am Strand herumliegt. Irgendwann kommen Geovanny und Jutta, meine Reiseleiterin, zu mir. Ich lasse meine Wut raus. Ich sage, dass ich auf Geovanny wütend bin, wegen dem gefährlichen weg; das ich wütend bin, weil die Medizin nicht gewirkt hat, ich keine Erkenntnisse hatte. Als ich mir Luft gemacht habe, Stille. Dann sagt Geovanny 2-3 kurze Sätze, die alles verändern. Plötzlich erkenne ich, dass die Wut, die Folge der Erkenntnisse ist, die ich tags zuvor in der Schwitzhütte hatte.

 

Ayahuasca

Deswegen bin ich hier. Ayahuasca. Zweimal hatte ich diese aus einer Lianenart und speziellen Blättern gekochte Medizin bereits getrunken und jedesmal war es ein elendig langer, innerer Kampf, teilweise mit mehrfachem Übergeben. Doch jedesmal waren auch die Veränderungen in meinem Leben so unglaublich positiv, einschneidend positiv, grandios und dauerhaft. Und jetzt sitze ich wieder hier, an diesem wunderschönen Pazifikstrand.
Wir sitzen im Kreis um das Feuer und Geovanny geht reihum zu jedem Einzelnen und gießt ihm/ihr die seinem Gefühl nach richtige Menge Ayahuasca in das Schnapsglas. Mein Glas macht er randvoll. Ich spreche meine Intention und meine Bitte in die Medizin und übergebe die Heilung Großmutter Ayahuasca. Dann trinke ich alles aus und lege mich auf meine Decke. „Jetzt gibt es kein zurück mehr“, denke ich. Ich hoffe, dass es nicht so schlimm wird, wie die letzten beiden Male. Aber auch wenn es so sein sollte, nehme ich es in Kauf, weil ich weiß, was mich danach erwartet.
Plötzlich ein angenehmes und leichtes Gefühl in den Beinen. „Wow.“, denke ich „so kann es weiter gehen.“. Zu früh gefreut. Mein Herz beginnt zu rasen. Ich schwitze. Angst kommt hoch. Kenne ich ja schon. Ich bleibe liegen, konzentriere mich auf meine Atmung und lasse die Angst dasein, kämpfe nicht gegen sie an. Dann geht alles ganz schnell. Ich merke, wie mir übel wird. Ich übergebe mich kurz. Dann verschwindet die Angst langsam. Die zweifelnden Gedanken, ob die Angst vielleicht wiederkommt, lasse ich ebenfalls geschehen. Immer wieder bedanke ich mich innerlich, dass ich loslassen konnte. So hatte ich es von Geovanny gelernt. Gleichzeitig sagte ich mir immer wieder „Ich lasse los.“. Ich war bereit die Angst so oft zu empfangen oder mich so oft zu übergeben, wie es notwendig sein sollte. Dann, auf einmal, fühlte sich dieses ‚Ich lasse los.‘ nicht mehr stimmig an und eine innere Stimme sagte zu mir „Sag ‚Ich habe losgelassen.'“ Das war es. Ich sagte es und wusste sofort, es ist vorbei. Ich habe alles losgelassen, was notwendig war. Und in mir wuchs die Erkenntnis, dass, egal wie groß und übermächtig ein Problem subjektiv erscheinen mag, die Lösung trotzdem einfach, leicht und schnell erfolgen kann.
Die Zeremonie war noch nicht vorbei. Irgendwann kam der Zeitpunkt, als Geovanny fragt, wer noch Medizin haben möchte. Wir sollen uns aufsetzen. Ich bemerke, dass ich das nicht kann. Mir ist schwindelig im Sitzen und ich lege mich wieder hin. Ich brauche eh keine Medizin mehr. Das Alte ist gegangen, was auch immer es war. Aber wann kommt das Neue und wie sieht es aus? Ich habe Visionen. Ich sehe ein Auto, dass nicht anspringt. Ich weiß nicht, was ich machen soll. Je mehr ich es versuche, desto unangenehmer fühlt es sich innerlich an. „Nicht kämpfen.“, denke ich. Irgendwann verschwindet die Visison und lässt sich auch nicht mehr wiederherstellen. „Was hat das nur zu bedeuten?“, denke ich, obwohl ich die Antwort bereits kenne, aber mein kritischer Verstand mischt sich gerade wieder ein. Zeit vergeht. Dann sagt Geovanny zu mir [sinngemäß] „Du hast das Alte losgelassen und bist jetzt wie ein Kind, das neu geboren wurde. Du krabbelst zuerst am Boden und irgendwann kommt der Moment, wo du weißt, dass du aufstehen kannst. Warte einfach ab.“ Ich warte ab. Zwischendurch versuche ich mich hinzusetzen. Es funktioniert immer besser, aber ich muss mich immer wieder hinlegen. Ich denke, „Egal wie lange es dauert. Ich werde das schaffen. Und wenn ich die ganze Nacht hier draußen bin.“. Dann spricht eine innere Stimme zu mir. Sie sagt „Bleibe liegen bis du dich sicher fühlst. Wenn du dich sicher fühlst im Liegen, dann setze dich hin. Bleibe sitzen bis du dich sicher fühlst. Wenn du dich sicher fühlst im Sitzen, dann stelle dich hin. Bleibe stehen bis du dich sicher fühlst. Wenn du dich sicher fühlst im Stehen, dann beginne zu laufen.“. Während ich da lag, sagte ich mir dies immer wieder und erkannte nebenbei, dass sich dieses Zitat auch auf mein ganzes Leben anwenden lässt. Warum will ich immer alle Dinge gleichzeitig oder schnell hintereinander machen? Warum will ich immer so viel Neues beginnen, obwohl Aktualles noch meiner Aufmerksamkeit bedarf? Habe ich Angst, nicht genug zu schaffen? Es ist doch genug Zeit da.
Geovanny bemerkt, dass ich immer wieder versuche mich aufzusetzen und es nicht funktioniert. Er beginnt einen Rhythmus auf seinen Klangstäben zu spielen. Plötzlich bemerke ich, wie ich aufstehe und ein paar Schritte umherlaufe. Ich bin froh, auch wenn ich mich erneut hinlegen muss. Geovanny kommt zu mir herüber. Mit großen Federn streicht er durch mein Energiefeld und über meinen Körper, mal sanft, mal etwas härter. Es bläst Rauch in meine Knie. Es wird kurz heiß und fühlt sich dann angenehm warm an. Irgendwann ist er fertig. Ich habe kein Zeitgefühl. Kurze Zeit später setze ich mich auf. Mir ist noch etwas schwindelig, aber ich konzentriere mich auf meine Atmung. Es geht. Ich bleibe sitzen. Jetzt weiß ich, dass der nächste Schritt, das Aufstehen, auch geht. Wieder vergeht Zeit. Dann beendet Geovanny die Zeremonie und ich stehe auf. Ich packe meine Decke zusammen und gehe, als ob nichts gewesen wäre, in meine Cabana und schlafe sofort ein.

Medizin-Schwitzhütte

Zum Abschluss unserer Arbeit mit den Medizinpflanzen findet noch eine Medizinschwitzhütte statt. Diese Schwitzhüttenzeremonie verläuft prinzipiell genauso, wie die erste Schwitzhütte, nur mit dem Unterschied, dass diese hier die ganze Nacht dauern wird und wir San Pedro und/oder Ayahuasca zusätzlich nehmen können.
Ich entscheide mich aus einem inneren Gefühl heraus, keine Medizin mehr zu nehmen. Ich weiß, dass die Schwitzhütte auch ohne den Einfluß von San Pedro und Ayahuasca eine große Herausforderung für mich ist. Die einzelnen Runden dauern etwas länger und die Pausen zwischen den Runden sind wesentlich länger. So dauert die gesamte Zeremonie diese Nacht ca. 6-7 Stunden. Auch ohne Medizin bin ich am Ende glücklich, dass ich es geschafft habe.

 

Lakota Pfeifenzeremonie

Zur selben Zeit, wie unsere Gruppe, ist auch eine alte Medizinfrau der Lakota aus Nordamerika dort. Ich verbringe einen Tag lang mit ihr. Wir unterhalten uns über viele Dinge, z.b. über den Unterschied von Psychotherapeut und Heiler. Sie erzählt aus ihrem Leben, von ihren Kindern und Enkelkindern, von den Ritualen und Zeremonien der Lakota und vieles mehr. Am Abend darf ich an einer Pfeifenzeremonie teilnehmen, die sie abhält. Sie hat eine lange und sehr alte Pfeife mit verschiedenfarbigen Bändern und Knochenfragmenten dabei. Während sie die Pfeife stopft, singt sie ein Lied, in einer Sprache, die ich noch nie gehört habe. Bevor wir die Pfeife rauchen, spricht jeder von uns ein persönliches Gebet. Über diese Pfeifenzeremonie, mit dieser alten, weisen Medizinfrau, dachte ich danach noch sehr lange nach.

 

Tabak-Zeremonie

Am letzten Abend, quasi als Abschluss der 10 Tage, hält Geovanny noch eine Tabak-Zeremonie mit uns ab. Wieder sitzen wir am Strand um das Feuer. Geovanny stopft eine ca. 40cm lange Pfeife, die zum größten Teil aus einem mit Ornamenten verzierten Mundstück aus Holz besteht. Die Pfeife geht reihum. Jeder nimmt ein paar Züge. Ich übergebe alles, was ich in Ecuador lassen möchte dem Rauch, der in dem Himmel über den Pazifik steigt.

 

Zum dritten Teil

Selbsterfahrung – Eine Reise in eine andere Welt – Die Abreise

Selbsterfahrung – Eine Reise in eine andere Welt – Die Ankunft

Selbsterfahrung bedeutet, genau dort hinzuschauen, wo die Ursache, wo der Beginn aller Unzufriedenheit, aller Krankheiten oder aller Schicksalsschläge zu finden ist. Nämlich in uns selbst. In sämtlichen Kulturen, Religionen oder Philosophien wird seit Jahrtausenden beschrieben, dass am Anfang von Allem immer ein Gedanke steht. Von allen Gedanken, die wir haben, werden ca. 95% automatisch durch unser Unterbewusstsein „gedacht“. Trotzdem bilden auch jene Gedanken, die wir nicht bewusst wahrnehmen, den Anfang oder die Ursache von unserem zukünftigen Erleben, allen schönen Dingen, aber eben auch allen Unzufriedenheiten, Krankheiten oder Schicksalsschlägen. Selbsterfahrung, d.h. sich selbst erfahren, zu schauen, was in einem so alles vorgeht, ist also von entscheidender Bedeutung für ein glückliches und befreites Leben.

Selbsterfahrung bedeutet auch, dass man erkannt hat, dass man keinen anderen Menschen ändern kann, sondern nur sich selbst. Aus dieser Erkenntnis kann der Wunsch entstehen, jede Erfahrung im Leben als Möglichkeit zu sehen, sich selbst, sein wahres Selbst, wieder ein Stück mehr kennenzulernen. Um genau dies zu tun und auch weil Selbsterfahrung ein wesentlicher Bestandteil meiner eigenen Lebensphilosophie geworden ist, bin ich in den letzten beiden Wochen im März wieder nach Ecuador gereist. Abseits vom Tourismus habe ich in einer kleinen Gruppe mit einem Schamanen zusammengelebt und traditionelle Zeremonien durchlebt. Nehmen Sie sich, wenn Sie mögen, ein wenig Zeit, um meinem kleinen Bericht dieser Reise in eine andere Welt zu folgen.

 

 

Es ist Donnerstag, der 17.03.2016, als ich um 06:45 Uhr das Flugzeug in Bremen besteige. Der heiße Kaffee am Flughafen und die Vorfreude auf die südamerikanischen Temperaturen, vertreibt die Kälte etwas aus dem Körper. Der Aufenthalt in Frankfurt ist nur kurz, ca. 2 Stunden. Das reicht für ein kleines Frühstück vor dem langen Flug nach Panama City.

Dann besteige ich den Lufthansa Airbus A340 und werde gewohnt freundlich von den Flugbegleitern empfangen. Als ich meinen Sitzplatz einnehme denke ich ‚Das Geld für die Sitzplatzreservierung am Notausgang war eine gute Investition.‘ Die Flugzeit ist mit etwas über 11 Stunden angegeben. Der Flug verläuft eher unspektakulär. Das Entertainment- programm an Bord ist vielseitig. Da gab es auch schon andere Zeiten. Meine Sitznachbarin erzählt mir, dass sie in Panama bleibt. Ihr Freund hat an der Karibikküste ein Boot. Für einen kurzen Moment möchte ich mit ihr tauschen.

Dann, Ankunft am Tocumen International Airport in Panama. Ich verlasse das klimatisierte Flugzeug und betrete die Gangway. Unglaubliche Hitze schlägt mir entgegen. Ein kleiner Vorgeschmack auf das, was mich in Ecuador erwarten sollte. Dann bin ich auch schon im Flughafengebäude, welches wieder klimatisiert ist. Kein schöner Flughafen, aber das ist ja bekanntlich auch Geschmacksache und mein Aufenthalt beschränkt sich auch hier nur auf ca. 2 Stunden. Dann geht es weiter. Eine Boeing 737 der Copa Airlines soll mich zu meinem Zielflughafen nach Guayaquil in Ecuador bringen. Obgleich ich weiß, dass das Flugzeug sicher ist, sieht es von innen aus, als ob es die besten Jahre hinter sich hat. Egal. Nach knappen 1,5 Stunden landen wir dann in Guayaquil. Ein kleiner und netter Flughafen. Passkontrolle und Gepäckausgabe gehen sehr schnell. Am Ausgang erwartet mich schon mein Fahrer, der mich nach Ayampe bringen soll. Nach weiteren 2 Stunden Autofahrt in vollkommener Dunkelheit, erreichen wir diesen kleinen Ort, der für die nächsten 10 Tage mein zu Hause sein wird. Es ist Mitternacht als ich das Auto verlasse. Eine fast unerträgliche Hitze schlägt mir entgegen. Gefühlte 35°C. ‚Wie warm ist es wohl erst tagsüber?‘ denke ich, als ich mein Gepäck die letzten Stufen zu meiner Cabana hochschleppe und dann müde in mein Bett falle.

Zum zweiten Teil

Selbsterfahrung – Eine Reise in eine andere Welt – Die Zeremonien

Neuartige Therapiemethode, die Yager Therapie

Die Yager Therapie, auch bekannt unter dem Namen Subliminal Therapie, ist eine neuartige und hocheffektive Methode zur Therapie von Ängsten, Phobien, Depression und psychosomatischen Erkrankungen. Dr. Edwin Yager, der Begründer dieses Verfahrens berichtet, dass insbesondere auch bei chronischen Schmerzen und Suchterkrankungen überragende Ergebnisse erzielt wurden. Daher ist es wenig überraschend, dass die Regierung von Mexiko ab September 2015 eine 1-jährige Studie zur Behandlung von Suchterkrankungen startet.

Seit 2008 werden Behandlungsergebnisse dieser Therapiemethode am Subliminal Therapy Institute in San Diego, USA, dokumentiert und ausgewertet.

Wir freuen uns, Ihnen mitteilen zu können, dass mit Abschluss des umfangreichen Zertifizierungsprozesses, diese Therapiemethode nun auch am Institut für angewandte Tiefenhypnose angeboten wird, um unseren Klienten / Patienten noch besser helfen zu können.

Nähere Informationen über den Ablauf und die Wirkung finden Sie auf dieser Seite über Yager Therapie.